8. Juni 2017

Leinenlatz - Frohnatur

Hallo ihr Lieben!

Und willkommen zu einer weiteren latzhaltigen Runde. Heute präsentiere ich euch Teil vier in meiner Latzkollektion, die dann aus zwei Kleidern und zwei Hosen besteht, zwei davon blau, zwei schwarz. Wenn das mal nicht sehr harmonisch und stimmig klingt, dann weiß ich auch nicht.


Leinen habe ich bisher tatsächlich noch nie vernäht. Mir graute es immer vor dieser Anfälligkeit für Falten. Ich habe mal einen gekafuten Rock besessen, der sah immer echt nicht gut aus, wenn man darin irgendwo Platz genommen hatte. Und da das dann doch ab und an passiert, war Leinen aus meinem Stoffgedächtnis eher gestricken. Svenja von Lotte&Ludwig empfiehlt für ihre Latzhose Frohnatur aber unter anderem Leinen, und irgendwie ist das hängengeblieben. Der eher locker sitzende Schnitt passt eher in den Sommer, und wenn man sich dann für lange Beine entscheidet, wäre ein gut lüftender Stoff doch sicherlich eine gute Idee, dachte ich, und kaufte im Stoffladen schwarzes Leinen. 


In der Verarbeitung war der Stoff schonmal traumhaft, aber das ist bei Webware ja fast immer so, lässt sich immer artig bügeln und verzieht sich nicht und so. Und wenn ich mir die Falten so anschaue, nach einem Tag des Tragens, dann wäre das bei einem Jeansstoff auch nicht anders. Sitzfalten gibt es immer, und ich finde nicht, dass sie stören. 


Ich tue mich bei neuen Schnitten ja oft schwer mit eigenmächtigen Veränderungen und kreativen Verarbeitungsweisen. Kenne ich dann aber das Kleidungsstück und seine Möglichkeiten, dann fallen mir durchaus die ein oder anderen Kniffe ein. So auch hier: Anstatt die beiden Lätze mit zwei Bändern über der Schulter zu verschnüren, habe ich sowohl vorne als auch hinten Ösen angebracht und das Stück Schrägband einmal durchgefädelt. Vom hinteren Latz gibt es leider kein Foto, sonst könntet ihr sehen, dass ich dort die beiden Enden einfach nur locker verknotet habe. Sieht nochmal ganz anders aus als mit den Schleifen auf der Schulter wie bei der ersten Version, finde ich. 


Ansonsten habe ich den Schritt etwas verlängert, damit der Bund ein wenig höher sitzt, sowie beide Latzteile verschmälert und erhöht. Taschen hinten habe ich weggelassen - so etwas entscheide ich ja immer sehr spontan wenn das Kleidungsstück ansonsten fertig ist, denn erst dann mag ich die Position der Taschen bestimmen. Demzufolge liegen nun noch zwei fertige Potaschen bei mir, sogar oben schon abgesteppt und die anderen Ränder umgebügelt ...
Für die Taschen vorne habe ich einen kleinen Rest Blümchenstoff als Futter gewählt. 


Auch den Bund habe ich mit zwei Ösen ausgestattet und dort das Schrägband durchgefädelt. Finde ich irgendwie bequemer als Kordel, muss ich mir unbedingt merken. Durch die ganze Fädelung rafft sich der Latz nun vorne und hinten etwas zusammen, was mir ebenfalls auch gut gefällt. 
Kommen wir zur Beinlänge: Die habe ich tatsächlich nicht verlängert, ich wollte sowieso eher umgekrempelte Beine als wirklich lange. Zeit, ein Geheimnis auszuplaudern: Die Hose ist nichtmal gesäumt, sondern wirklich nur umgeschlagen. Voll rebellisch, oder?


Zu den Ösen gibt es noch eine interessante Geschichte zu erzählen, und da mir sonst gerade nichts mehr einfällt, bekommt ihr sie nun präsentiert. 
Ich hatte alles soweit fertig, die beiden Latzteile und die Hose inklusive Bund und wollte nun die Ösen anbringen, bevor die Lätze an die Hose kommen, denn danach würde es deutlich schwieriger werden. Löcher gestanzt, Ösenteile und Aufsätze für die Zange rausgesucht und die erste Öse - verbogen. Mh, seltsam. Noch ein Versuch. Schon wieder. Zweites Aufsatzdings gesucht, nochmal versucht, wieder verbogen. Es darauf geschoben, dass der eine Aufsatzteil ein wenig eingedrückt aussieht und im Internet neue bestellt - Lieferzeit 5-10 Tage. Natürlich für ein Komplett-Set mit Ösen, denn einzeln gibt es keine Aufsätze. Ich habe dann ein bisschen geweint, alles in die Ecke gelegt und etwas anderes gemacht. Der nächste Gedankengang: Nimmste halt die Ösen eine Nummer größer, sieht dann nicht ganz so aus wie gewollt, aber wenigstens wird die Hose noch im Probenähen fertig. Tja, und da sitze ich dann mit den Ösenteilen und den Aufsätzen, will die erste grad reinkloppen und stelle fest: Ich hatte das falsche Ösenteil auf dem falschen Aufsatz! Deshalb hatte sich alles verbogen! Man, habe ich mich geärgert, dann aber überglücklich schnell die kleineren Ösen eingeschlagen. Ende gut, alles gut, puh. 


Das war meine Geschichte zur kleinen Öse beim großen Latz. Und damit wander ich rüber zum Rums, wo ich hoffentlich nicht die einzige in Frohnatur bin. Den Schnitt könnt ihr übrigens bei Makerist und DaWanda erstehen, also falls ihr was bequemes sucht: Bittesehr, diese Hose verleitet dazu, sie nicht mehr auszuziehen. Sie ist nicht unbedingt ein figurformendes Teil oder besonders schmeichelnd, aber dafür super lässig.



1 Kommentar:

  1. Sehr cooles, lässiges Teil! Gefällt mir!
    Und freundliches Schwarz ist sowieso immer meins! ;-)

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