6. Juni 2017

Dem Latz verfallen

Hallo ihr Lieben!

Seit ich meine beiden Latzkleider besitze, bin ich ja vollkommen begeistert von diesem Latz. Mit schlichten Stoffen genäht, wirkt das entstandene Kleidungsstück gar nicht kindlich, wie erwartet, sondern eher lässig. Dadurch entstand dann der Plan, auch noch eine Latzhose auszuprobieren. Allerdings hatte ich da keine Eile, denn einen wirklich passenden Schnitt hatte ich noch nicht gefunden. 

Und dann kam Lotte&Ludwig mit einem neuen Probenähen für die Latzhose Frohnatur um die Ecke. Verständlich, dass ich da zugesagt habe, oder? Dieses Label ist eins der wenigen deutschen, nach denen ich sehr gerne nähe und deren Schnitte ich fast alle mag (und besitze, hihi). 


Sobald also klar war, dass ich mit dabei sein durfte, bin ich losgedüst in den Stoffladen. Denn wie ihr wisst, habe ich kein Lager zuhause, sondern nur ein paar ausgewählte Stoffe mit festen Verarbeitungsplänen. Im Laden suchte ich mir einen dünnen Denim für eine kurze Sommerversion aus, sowie Leinen für eine längere. (Spoiler!)


Bei der Größenauswahl stockt dann das gesellschaftsbeeinflusste Herz ein bisschen, denn die wird rein nach dem Po-Umfang gewählt, und das war bei mir dann mal eben zwei Nummern größer als sonst bei den Schnitten von Lotte&Ludwig, eine 44. Ich mache mir da aber so ungefähr gar nichts draus, habe die 44 einfach zugeschnitten und genäht. Das hier ist noch die erste Version des Schnittes, seitdem hat sich die Beinweite doch noch etwas verschmälert, die Latzteile auch, und ich meine der Bund sitzt etwas höher. Wer nämlich ein wenig Hüftgold vorzuweisen hat, der möchte das ja lieber nicht direkt über dem Bund sitzen haben.


Für mich war die Ursprungsversion aber schon ziemlich in Ordnung. Da der Stoff so dünn ist, macht es mir gar nichts aus, das alles schön locker ist, im Gegenteil: Ich finde, das gehört so. Um den lässigen Stil zu unterstreichen, habe ich die Beine unten nicht gesäumt, sondern nur zweimal umgeschlagen und dann in der Seitennaht nochmal festgesteppt, damit sie sich nicht wild in der Gegend wieder aufklappen. Das hält ziemlich gut. 


Den größten Zeitaufwand fordert bei diesem Ebook die Schrägbandherstellung. Man benötigt schon einige Meter für die Einfassung der Latze (Lätze? Latzes?). Natürlich kann man sich das auch ganz frei gestalten und statt mit Schrägbandern einen richtigen Träger mit diesem Latzhosen üblichen Knopf konstruieren. Aber auch da: Für diese Version fand ich die Bänder genau richtig. Und die Schleife kann man ja dahin setzen wo man will, oben auf der Schulter wie hier, oder hinten am Latz oder vorne, oder man macht nur nen Knoten, Varianten über Varianten. Beim Probenähen haben manche den hinteren Latz weggelassen und eine Neckholder-Latzhose gezaubert, auch sehr cool!


Wenn die Hose aus Webware genäht wird, muss der Bund im Umfang so groß sein, dass er über den Hintern drüberkommt. Das ist in den meisten Fällen deutlich mehr als der Umfang, der letztlich an der Hüfte benötigt wird. Hier kann man wahlweise ein Gummiband, oder aber eine Kordel einziehen. Ich habe auch hier ein Stück vom Schrägband genommen. 


Das Ebook enthält optionale Taschen für die Vorder- und Hinterhose, hier habe ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Vorne gehören für mich sowieso Taschen dran, wohin sonst mit all dem Zeug und den Händen! Und die hinten fand ich optisch ebenfalls besser als die glatte Fläche. 


Die Bilder habe ich bei meinen Eltern im Garten geschossen, und bei der Gelegenheit musste ich sofort den Welpenbonus nutzen, wir haben da nämlich ein neues Familienmitglied! Dieser zuckersüße Golden Doodle gehört nun meinen Eltern und bringt ganz schön Trubel in die Familie. Aber als Accessoire fürs Foto eignet sie sich schonmal wunderbar :) 


Ich mag meine neue Latzhose sehr! Bis vor kurzem war ich ja noch ein bisschen abgeneigt auf Grund dieser Toiletten-Umständlichkeit, aber mit Kordelzug und lockerem Latz, der sich flott über die Schulter streifen lässt, geht das genauso schnell wie mit Hose. Ein Gürtel, Reißverschluss und Knopf brauchen schließlich auch ihre Zeit. 
Das Probenähen war - wie immer - sehr herzlich, Svenja stellt da immer eine tolle Truppe zusammen. Viele wunderbare Exemplare sind entstanden, wenn ihr in der Facebook-Gruppe schaut, dann findet ihr die ganzen anderen Beiträge der Probenäherinnen. Das Ebook erhaltet ihr bei DaWanda oder Makerist. Enthalten ist der Schnitt sowie eine ausführliche, bebilderte Anleitung. Es werden verschiedene Versionen erläutert, von kürzer und langer Hose über Latzkleid und Umstandsversion ist eine Menge dabei. 



1 Kommentar:

  1. Sie ist super cool, Deine Latzhose! Ich überlege wirklich, auch eine zu nähen. Vor allem könnte ich endlich mal den sauteuren Einfass-Fuß ausprobieren w/des Schrägbandes...

    Danke fürs Vorstellen und die Tips!

    Herzlichst Bine

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